Als Trauzeugin oder Trauzeuge hat man so manche Herausforderung zu meistern. Bei der ganzen Planung und Vorbereitung der Aufgaben, die auf einen zukommen, stellt sich, wenn es das erste Mal ist, dann häufig die Frage: Wie genau läuft das alles eigentlich ab? Auf dieser Seite zeigen wir dir den typischen Ablauf der standesamtlichen Hochzeit. In unserem zweiten Teil findest du den Ablauf der kirchlichen Hochzeit.
Treffen vor dem Standesamt
Circa eine halbe Stunde vor Beginn der standesamtlichen Trauung treffen sich die Gäste vor dem Gebäude. Als Trauzeugen solltet ihr am besten schon etwas früher da sein, um die ersten Hochzeitsgäste in Empfang zu nehmen. Ihr solltet des Weiteren mit der Lage des Standesamtes vertraut sein, so dass ihr ggf. anderen Gästen telefonisch Hilfe leisten könnt, falls diese den Weg nicht finden, denn das Brautpaar sollte von solchen Dingen vollständig befreit sein.
Bezahlung und Absprache
Es ist hilfreich, wenn ihr die Bezahlung abwickelt (das Geld übergibt euch das Brautpaar idealerweise bereits vor dem Tag der Trauung). Vor Beginn der Trauung, wenn die anderen Gäste sowie das Hochzeitspaar noch draußen sind, geht ihr hinein und übergebt das Geld an die / den Standesbeamtin/en. Ggf. könnt ihr noch andere Dinge besprechen und Fragen beantworten, zum Beispiel, wie viele Gäste insgesamt anwesend sind, ob eventuell noch Stühle benötigt werden usw. Bei kleinen Standesämtern gibt es oft die Möglichkeit, sich Stehtische für den Sektempfang nach der Trauung auszuleihen. Es ist ebenfalls ratsam, sich zu erkundigen, wann auf dem Standesamt die nächste Hochzeit stattfindet, damit ihr wisst, bis wann ihr spätestens die Location räumen müsst. Diese sind häufig relativ eng getaktet.
Eintreten und Platz nehmen
Kurz vor Beginn der Trauung sorgt ihr mit dafür, dass alle Gäste rechtzeitig den Raum betreten und Platz nehmen. Dabei unterstützt ihr die Gäste bei der Platzwahl; wenn das Brautpaar bestimmte Wünsche hat, wurden die mit euch natürlich vorher abgesprochen. Wenn nicht, so sitzen die Eltern und Großeltern des Brautpaares natürlich möglichst weit vorne. Ihr selber sitzt in der ersten Reihe rechts und links neben dem Brautpaar (in aller Regel von rechts nach links: Trauzeugin der Braut, Braut, Bräutigam, Trauzeuge des Bräutigams).
Der förmliche Teil
Wenn alle Gäste Platz genommen haben, beginnt der förmliche Teil. Das Hochzeitspaar und die Trauzeugen übergeben ihre Personalausweise an die / den Standesbeamtin/en. Nach der Überprüfung der Daten beginnt diese/r nun mit der Trauung. Diese läuft, im Gegensatz zur kirchlichen Trauung, eher bürokratisch ab und dauert in der Regel nur ein paar Minuten. Es wird beispielsweise festgestellt, ob einer der Ehepartner den Namen des anderen annimmt oder ob beide ihre Geburtsnamen behalten. Nach einer kurzen Rede der /des Standesbeamtin/en wird das Brautpaar gefragt, ob sie den jeweils anderen zum Mann / zur Frau nehmen wollen. Nachdem dies von beiden bejaht wird, unterschreiben beide auf der Heiratsurkunde; direkt danach unterschreiben die Trauzeugen ebenfalls auf der Heiratsurkunde. Damit ist die standesamtliche Trauung beendet. Wenn das Brautpaar es so möchte, werden nach dem Ja-Wort noch die Ringe getauscht oder es wird einige Minuten Musik eingespielt. Während dieser musikalischen Einlagen haben die Gäste die Möglichkeit, dem Brautpaar zu gratulieren. Insgesamt dauert die standesamtliche Hochzeit zwischen 20 und 30 Minuten.
Sektempfang und Bräuche
Das Brautpaar und die Trauzeugen bedanken sich bei der / dem Standesbeamtin/en und alle Gäste verlassen das Gebäude. Nun passieren folgende Dinge:
In aller Regel gibt es einen kleinen Sektempfang, so dass alle Gäste auf das frischgebackene Ehepaar anstoßen können. Als Trauzeugen solltet ihr hier die Organisation übernehmen; nehmt euch dazu zwei oder drei Helfer mit ins Boot. Es sollten ausreichend Gläser vorhanden sein und natürlich genügend Sekt für alle Gäste. Den Sekt haltet ihr am besten, vor allem bei warmen Wetter, in Kühltaschen gekühlt. Denkt unbedingt auch an die Kinder, Autofahrer und eventuell werdende Mütter und nehmt auch ein paar Flaschen Orangensaft mit. Wurde ein/e Hochzeitsfotograf/in engagiert, ist diese/r meisten nun bereits vor Ort. Unterstützt sie / ihn dabei, verschiedene Gäste für Gruppenfotos zu versammeln.
Es kommen klassische Hochzeitsbräuche ins Spiel, die ihr als Trauzeugen vorbereitet habt. Das kann zum Beispiel das typische „Bettlaken-Zerschneiden“ oder „Baumstamm-Sägen“ sein. Dies ist natürlich kein Muss und hängt vom Stil der Brautleute ab; ggf. kann man dies vorab dezent absprechen, ohne die Überraschung preiszugeben. Die Bettlaken-Variante wird direkt bei Verlassen des Standesamtes vollzogen (also vor dem Sektempfang); ihr braucht Assistenten, die dafür sorgen, dass das Brautpaar erst nach euch das Gebäude verlässt. Dies könnt ihr alles hier im Detail nachlesen: Alle Hochzeitsbräuche und deren Ablauf.
Abfahrt und Vorbereitung der nächsten Schritte
Je nachdem, ob am selben Tag noch eine kirchliche Trauung stattfindet, läuft nun der weitere Tag ab. Gibt es keine kirchliche Hochzeit mehr, so geht es meist direkt zur Fest-Location. Heiratet das Brautpaar am selben Tag noch kirchlich, so geht es nach dem Sektempfang meistens nicht direkt dorthin. Einige Gäste fahren dann wieder nach Hause oder ins Hotel. In den meisten Fällen hat das Hochzeitspaar in einem Restaurant oder bei sich zuhause ein paar Snacks und Getränke für die Gäste vorbereitet, um die Wartezeit zu überbrücken. Oft fährt die Braut zwischen standesamtlicher Trauung und Kirche noch einmal zum Friseur oder nach Hause, um ihr Standesamt-Kleid gegen das weiße Hochzeitskleid zu tauschen. Für euch als Trauzeugen beginnt nun die wohl stressigste Phase, denn neben den Aufgaben, die ihr mit dem Brautpaar abgesprochen habt, ist es üblich, dass ihr die ein oder andere kleine Überraschung vorbereitet. Lest dazu weiter auf unserer Seite: Überraschungen für das Brautpaar.